170 Bulldogs knatterten um die Wette
Beim Oldtimertreffen in Wildenberg begeistern die Traktoren bei Parade, Nachtackern oder beim Geschicklichkeitsturnier.
Das Wetter war perfekt für das Oldtimertreffen in Wildenberg am vergangenen Wochenende. Über 170 betagte Fahrzeuge wurden bei den Oldtimerfreunden der Freiwilligen Feuerwehr Wildenberg allein für die Rundfahrt durch das Dorf registriert. „Heuer haben wir das Augenmerk auf das Können der Fahrer gerichtet und seit einigen Jahren mal wieder ein Geschicklichkeitsturnier angeboten“, so Feuerwehrvorstand Winfried Roßbauer.
Den Vereinen im Ort dankbar
So konnten die Besitzer von jeglichen alten Gefährten zeigen, was sie drauf haben. Bei dem in den letzten Jahren angebotenen Wettackern können halt doch nur Bulldogfahrer an den Start gehen. „Wir sind den Vereinen in unserem Dorf sehr dankbar, dass sie Stationen für die Fahrer aufgebaut haben. Zudem haben sie sich kreative Spiele einfallen lassen, um die Geschicklichkeit der Oldtimerlenker auf den Prüfstand zu stellen.“, so Roßbauer. Das bedeute natürlich auch einiges an Vorbereitung.
Bei der Rundfahrt knatterten, tuckerten und keuchten über 170 Bulldogs, einige Roller und Motorradl und auch ein paar PKWs, selbstverständlich alles oft liebevoll restaurierte und hergerichtete Oldies durch Wildenberg und Pürkwang. Vorher hatten sie noch den kirchlichen Segen von Pfarrer Sinte Jose Porathur erhalten. Da wurden schon einige Fachgespräche geführt und manches Unikat besonders bewundert. Alle Marken über Kramer, Ferguson, Lanz, Fendt, Deutz, McCormick und Hanomag waren vertreten. Aber auch eine alte Isetta, der Oldie-Bus der Firma Stanglmeier oder eine Gruppe von „Quickly“-Fahrern erfreuten die zahlreichen Schaulustigen am Straßenrand.
Bis in die Landkreise Rosenheim, Freising, Landshut, Straubing, Regensburg und natürlich hauptsächlich aus der Umgebung im Umkreis von zwanzig Kilometern hatte es sich herumgesprochen, dass in Wildenberg Oldtimertreffen ist. Größte Gruppe waren die „Bayerischen Eicher-Fahrer“ aus Rosenheim mit zwölf Fahrzeugen. Sie waren bereits am Samstag angereist und genossen die Gastfreundschaft der Oldtimerkollegen.
Groß war auch der Ansturm der Besucher, so dass die fleißigen Jugendfeuerwehrler an ihrem Grillstand alle Hände voll zu tun hatten. Frisch gestärkt ging es dann zum Geschicklichkeitsturnier. Über die Ortsteile verteilt, fanden sich insgesamt neun Stationen, an denen sich die Fahrer in verschiedenen Disziplinen messen lassen konnten. Pfarrer Porathur ließ es sich als Beifahrer auf Roßbauers schmuckem Eicher ebenfalls nicht nehmen, alle Stationen einmal anzutesten. „Er hat das richtig gut gemacht.“, meinte Roßbauer anschließend bewundernd. Und wer dann noch nicht genug hatte, konnte sich beim Gaudi-Ackern beweisen oder einen riesigen Baumstumpf ziehen. Beim Schlendern durch die vielen Reihen von alten und uralten Schätzen wurden Erinnerungen an die gute alte Zeit geweckt.
Ein gemächlicher Ausklang
Am Abend zuvor schon saß man in großer Runde beisammen und konnte zu fortgeschrittener Stunde auf einem zur Verfügung gestellten Feld „Gaudi-Nachtackern“. Ob da die Ackerfurchen ordnungsgemäß gezogen wurden, ist nicht bekannt. „Wir sind sehr froh, dass wir heuer wieder von den Nachbarn der Feuerwehr Felder für unsere Aktion zur Verfügung gestellt bekommen haben“, dankte Roßbauer „die Felder sehen hinterher schon teilweise etwas wüst aus.“ Mit der Siegerehrung klang das Treffen dann langsam aus.
Text und Bilder von Rosi Priller